Donnerstag, 31. Januar 2013

Laufen mit dem #Aufschrei

Jetzt mal was Anderes! Wenn man so durch die Gegend läuft, trifft man ja ziemlich viele andere Menschen, Frauen und Männer. Wenn ich gut gelaunt bin, grüße ich wild in der Gegend rum. Wenn nicht, dann nicht. Grüße werden häufig von Männern erwidert, im Übrigen erwidere ich Grüße auch immer, wenn ich nicht gerade geistesabwesend bin und/oder an der Kotzgrenze laufe. Von Frauen werden diese Grüße höchstens in 50% der Fälle erwidert. Jetzt gibt es da natürlich mehrere Möglichkeiten, warum das so ist:

1) Die Frau ist selbst gerade irgendwie mies drauf. Das kann mannigfaltige Gründe haben (hier jetzt machohafte Zoten oder ernsthafte Mutmaßungen einfügen).

2) Die Frau findet mich abstoßend, sieht mich von Weitem und guckt deshalb beim Näherkommen beharrlich weg... Na gut, das ist Unsinn, gebe ich ja zu.

3) Die Frau fürchtet sich vor mir!

Okay, es liest sich auf den ersten Blick ein wenig albern. Aber ich habe schon öfter von Läuferinnen gelesen oder gehört, die abends ungern alleine laufen gehen, weil sie schlechte Erfahrungen gemacht haben, etwa weil ihnen dumme Sprüche hinterher gerufen wurden oder Schlimmeres. Oder weil sie von tätlichen Angriffen auf Läuferinnen gelesen haben.
Ich kann es nicht einschätzen, wie es ist, als Frau durch die Dunkelheit zu laufen. Ich kann nur aus meiner eigenen Erfahrung berichten. Ich finde das manchmal auch ein wenig beklemmend, wenn um einen herum alles dunkel ist. Dann geht der Verstand schon mal Gassi und ehe man sich versieht, hat man so eine Art panische Grundstimmung und vermutet hinter der nächste Ecke irgendein Monster, den Clown aus "Es", den Strumpfhosenmörder aus GZSZ oder sonstwas. Ich kann mich relativ schnell immer wieder beruhigen. Aber ich kann es verstehen, wenn man für sich entscheidet, dass man im Dunkeln nicht mehr rausgeht, vor allem, wenn man eher im ländlichen Bereich wohnt und dort einfach kein Schwein unterwegs ist und man ins pechschwarze Nichts hinein läuft.

So, nun ist ja ganz aktuell die Debatte über sexistisches Verhalten im Alltag entbrannt. Frauen berichten von Übergriffen im Büro, in der Bahn, in der Disco, über blöde Sprüche oder Verfolgungen bis vor die eigene Haustür. Ich halte dieses Thema für ganz wichtig und finde es gut, dass darüber gesprochen wird - was auch immer jetzt schlussendlich dadurch passiert oder auch nicht.

Ich mache mir momentan, wenn ich abends im Dunkeln laufen gehe, immer wieder Gedanken, wie ich am ehesten Frauen begegne. Das hängt natürlich damit zusammen, dass ich viel zu dem Thema gelesen und gesehen habe und deshalb meine Gedankenwelt in die Köpfe der Frauen, die mir entgegen kommen oder die ich überhole, projiziere (nein, in letzter Zeit wurde ich tatsächlich nicht von einer Frau überholt, auch wenn das hätte passieren können). Ich denke jetzt öfter daran, ob die Frau irgendwie ängstlich ist, wenn ich sie überhole, wenn ich sie grüße und sie wegschaut, wenn ich stumm an ihr vorbei laufe. Das könnte meiner Meinung nach zumindest ein negativer Effekt dieses ganzen Aufschreis sein: dass Frauen, die vorher darüber nicht nachgedacht haben, nun ängstlicher sind? Oder zumindest vorsichtiger sind und sich so evtl. einschränken in ihrer Freiheit? Andererseits wird mit dieser Debatte vielleicht ja auch ein Klima geschaffen, in der Frauen generell weniger Angst haben müssen vor übergriffigen Männern? Das wäre jedenfalls wünschenswert. Was nicht wünschenswert wäre, und das Gefühl habe ich leider momentan, ist dass Männer so ein wenig verteufelt werden und die Diskussion zu verallgemeinernd geführt wird. Dieses könnte dann wieder ein Angstklima erzeugen.

So, der Spekulatius hat aber nicht sehr weihnachtlich geschmeckt. Das waren meine Gedanken dazu. 

Huch, mein Blog... den gibt's ja auch noch!

Hallo Blog,

meine Güte, siehst du aber verstaubt aus! Erstmal den Staub wegblasen. *huuuuust* Ist ja ekelhaft... Gucken wir mal, wo ich das letzte Mal aufgehört hatte - ahja, Süßigkeitenverzicht. Interessant. Ich glaube, das habe ich drei Wochen durchgehalten. Im Übrigen habe ich aber letztens gelesen, dass wenn man bewusst auf irgendein Genussmittel verzichtet, eine erhöhte Gefahr einer diesbezüglichen Suchterkrankung besteht. Nun gut, dann bin ich also süchtig nach Süßem. Hm. Mir egal. Es schmeckt doch so gut!

Kurzes Update zur Lauferei: Ich laufe immer noch! Wahnsinn, ich laufe und laufe und laufe. Mein Frühjahrshöhepunkt ist der wahnsinnig stark besetzte Heini-Langlotz-Lauf. Ein 10km-Lauf. Zu mehr reicht es anscheinend momentan nicht. Kleine Brötchen backen und so nach den ganzen nicht erfüllten Ankündigungen. Jedenfalls bin ich jetzt seit zwei Wochen wieder recht gut im Training und habe noch sechs Wochen bis zum Lauf. Mal schauen, was das gibt. Im Vergleich zum letzten Jahr ist das natürlich ein ziemlich kümmerliches Vorhaben, aber nachdem ich die drei Stunden unterboten hatte, konnte ich mich nicht mehr so richtig aufraffen. Lockt doch keinen hinterm Ofen vor, ob ich jetzt 39,38 oder 37 Minuten auf 10km laufe. Aber irgendwo muss man ja wieder anfangen. Deshalb dieser schöne, kleine Lauf im schönen Brühl!